[2] Die ersten Posaunenfeste 1862 und 1868 in Jöllenbeck
Bereits
6 Jahre später versammeln sich 1868 die Posaunenchöre aus Minden-Ravensberg mit
rund 150 Bläsern zu einem zweiten großen Posaunen-
fest in Jöllenbeck, das über mehrere Tage am 23. / 24. September gefeiert wird. Das
Fest markiert den Abschluss der Gründungsphase und den Beginn einer neuen
"Epoche" evangelischer Posaunenarbeit in Minden-Ravensberg. Im
Jöllenbecker Jünglingsverein ist inzwischen die zweite Bläser-Generation in den
Dienst der Posaunenmission nachgerückt. Die Kräfte ihres Gründungsvaters und
Förderers Pastor Volkening lassen nach, er steht kurz vor seinem Ruhestand.
Hatten die Jöllenbecker das erste Posaunenfest noch in eigener Regie mit Pastor
Volkening (Abb.1) ausgerichtet, ist inzwischen sein jüngerer und musikalisch sehr
begabter Freund, Pastor Eduard Kuhlo (Abb.3), als "Gaugraf" der
"Posaunen-
vereine" in diesen Dienst nachgerückt. Er war Zeitlebens Nichtbläser und
zunächst nur Förderer der kirchlichen Gesangsmusik. 1881 veröffentlicht er das
lang ersehnte erste "Posaunenbuch der Minden-Ravensberger Posaunenchöre",
das weit bekannte "Kuhlo-Choralbuch" (Abb.5), welches weit bis ins das 20.
Jahrhundert für die Posaunen-
chöre den "Ton angibt".
Ihm zur Seite steht als Stellvertreter Lehrer Budde (Abb.2), Posaunenchorleiter in
der Jöllenbecker Nachbargemeinde Laar. Budde war zuvor erster Präses dieses
Verbandes (ca. 1854), Mitbegründer der Konservativen Partei in Minden-Ravensberg
(ca. 1862) und Chronist dieser Zeiten ("Zeugen und Zeugnisse"). Nach dem
Tod von Eduard Kuhlo (1891) übernimmt Sohn Johannes Kuhlo (Abb.4)
diesen Dienst. Als "Posaunengeneral" bestimmt er musikalisch,
geistlich, organisatorisch und entschieden monarchisch-konservativ die Förderung der
Posaunenarbeit in der 3. Epoche.
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