Im Jahre 1861 tritt er als Zwanzigjähriger in den Jünglingsverein ein und wird bereits
sieben Jahre später als Vertreter der jüngeren Vereinsmitglieder ("Jünglinge") in
den Vorstand gewählt. Ab 1870 vertritt er den Jöllenbecker Verein und Posaunenchor im
Minden-Ravensberger "Gauverband", in dem unter der Leitung von Pastor Eduard Kuhlo
die großen überregionalen Jünglings- und Posaunenfeste Gestalt gewinnen.
Heinrich
Strunk wird uns beschrieben als ein Mann "innigster Frömmigkeit, schlicht von
Charakter und von ungewöhnlicher Fröhlichkeit. Klar im Denken und Urteilen,
im Dienst der Vereine von einer Arbeitslust und Hingabe, die nie ermüdete. Fast den
ganzen Sonntag widmet er den Chören, der bereits in der Frühe vor dem Gottesdienst
mit den Posaunen beginnt, sich am Nachmittag mit der Chorstunde des
"Jungfrauenvereins" fortsetzt und erst abends mit der Singstunde im
Jünglingschor sein Ende findet."Über die Singstunden wird berichtet: "Sie verlaufen in der gemütvollsten
Weise. Einzelne Stellen des Gesangsstückes werden besonders beachtet, die
Crescendos und Solis werden plattdeutsch besprochen und die Stimmen dafür
ausgewählt. Zwischendurch werden Vereinsangelegenheiten erzählt und besprochen. Die
Stunden werden mit Gebet geschlossen, zu welchem die Mitglieder niederknieten."
Rund 40 Jahre hat Heinrich Strunk (rechts im Bild) den Posaunen- und Männerchor des Jünglingsvereins geleitet, bis seine Gesundheit nachlässt und etwa um 1907 der Seidenweber Hermann
Stender (1859-1938) von ihm die Chorleitung übernimmt (links im Bild).
Strunk hat auch den Chor
des "Jungfrauenvereins" über einen Zeitraum von 27 Jahren (1870-1897) geleitet. Es
ist kaum in Worte zu fassen, welche Bedeutung sein Dienst, der über mehrere Jahrzehnte die
gesamte geistliche Chormusik geprägt hat, für die beiden Vereine und die Kirchenmusik in
Jöllenbeck gehabt hat.
Die so gern und so zahlreich in Jöllenbeck gefeierten Feste, sowie die musikalisch reich
ausgestalteten Festgottesdienste geben davon ein eindrucksvolles Zeugnis. "Es wurde sehr
schön gesungen und man fühlte, dass nicht nur die Lippen, sondern auch die Herzen
sangen." "Und die Leistungen waren so auf der Höhe", weiß ein Zeitgenosse
stolz zu berichten, "dass sie nicht überboten werden konnte, als später auch in den
umliegenden Dörfern und Städten Vereine und Chöre entstanden."
Alle drei Chöre bilden gemeinsam bis etwa 1945 die Kirchenmusik in Jöllenbeck: Posaunen- und
Männerchor des "Jünglingsvereins" und der Frauenchor des
"Jungfrauenvereins"