[2] Jugendliches Singen und Musizieren in Jöllenbeck (1838)
Aus der Freude am Singen
entwickelt sich unter den jungen Leuten der Wunsch nach neuen Formen instrumenteller
Gesangsbegleitung, die sie ortsunabhängig und im Freien einsetzen können. Die jungen Männer
vom Jünglingsverein nehmen die Sache in die Hand. Als erster Versuch in dieser Richtung wird
in der Nachbargemeinde Deppendorf von einem alten Dorfmusiker für 75 Pfg. eine Violine
erstanden. Ein Dorfmusikant, "der bei Hochzeiten und Gelagen aufzuspielen pflegte",
wird gegen Bezahlung von 12 1/2 Pfg. für zwei Unterrichtsstunden pro Woche als Musiklehrer
engagiert. "Es war eine schwere Sache, dies zur Ausführung zu bringen, waren die
Beteiligten doch nur Leineweber und Ackerbautreibende."
Auch der zweite Anlauf
orientiert sich am dem Spiel der Dorfmusikanten. Es wird eine Klarinette erworben, und einem
"ziemlich begabten Jüngling [Wilhelm Rüter] gelang es, die Töne auf derselben richtig
zu spielen. Nun war Freude die Fülle unter den Mitgliedern, sie konnten nun den Gesang mit
Musik begleiten; jetzt war es ihnen aber auch nicht länger möglich, in den engen Räumen des
Hauses zu bleiben, sie müssen mit ihrer Musik an die Öffentlichkeit."
Biografie: Johann Heinrich Volkening von Ernst Kleßmann, 1977
Biografie: Johann Heinrich Volkening von Wilhelm Rahe, 1957
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